Fairer Handel

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© Oldenburg handelt fair

Fairer Handel – was ist das?

Hungerlöhne, gefährliche Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit gehören zum Alltag der weltweiten Warenwirtschaft. Wer etwas gegen die Ausbeutung tun will, kann den Fairen Handel unterstützen, der Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Der Begriff „Fair Trade“ bezieht sich bisher vor allem auf den Handel mit Schwellenländern und die Produzent:innen am Anfang der Lieferkette. Allerdings sind auch bei uns keineswegs alle Arbeitsbedingungen fair.

Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher*innen) für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.
FINE-Definition des Fairen Handels, FLO/IFAT/NEWS/EFTA

Poster mit verschiedenen Produkten, die aus dem Fairen Handel erhältlich sind. Grafik: © J. Mumme

Grafik: © J. Mumme

Fair gehandelte Produkte sind nicht automatisch bio und nicht regional. Fairtrade steht aber nicht in Konkurrenz zur regionalen Landwirtschaft, sondern konzentriert sich auf tropische Agrarprodukte, die in unseren Breitengraden nicht angebaut werden können oder die in den europäischen Ländern nicht in ausreichender Menge hergestellt werden. Zu den wichtigsten Fair-Trade-Produkten gehören Kaffee, Tee, Schokolade, Bananen, Reis, Rohrzucker, Gewürze, Fußbälle und Kleidung.

Beim Einkauf helfen verschiedene Labels, Fair gehandelte Produkte zu erkennen. Mehr dazu findet ihr hier.

Fairtrade-Towns-Kampagne

Fairtrade-Stadt Oldenburg

In Deutschland wächst das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Mit der Kampagne Fairtrade Towns von Transfair e.V. soll der Faire Handel gezielt auf kommunaler Ebene gefördert werden. Dafür vernetzen sich Personen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft, die sich für den Fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Mehr Infos unter www.fairtrade-towns.de

Bio, Regional oder Fair

Die drei Begriffe Regional, Bio und Fair stehen oft nebeneinander. Jeder Begriff steht für einen eigenen Qualitätsanspruch und richtet den Fokus der Betrachtung auf ganz bestimmte Merkmale.

Es bleibt letztlich jedem selbst überlassen, hier die Vor- und Nachteile abzuwägen, und Entscheidungen zu treffen.

BIO

Produkte in Bio-Qualität zeichnen sich in der Produktion durch den Verzicht auf Pestizide, Stickstoffdünger oder Gentechnik und durch artgerechte Tierhaltung aus. Dadurch tragen sie zum Umwelt-, Klima- und Tierschutz bei. Die Begriffe „Bio“ und „Öko“ sind durch die EU-Verordnung für den ökologischen Landbau gesetzlich geschützt. Strengere Kriterien als die EU haben die Bio-Anbauverbände (z.B. Demeter oder Bioland).
Bio-Produkte sind nicht unbedingt fair oder regional.

REGIONAL

Produkte aus der Region unterstützen die regionalen Landwirte, Verarbeiter und Hersteller und  verhindern lange Transportwege zu Lasten von Klima und Umwelt. Bei verarbeiteten Produkten ist es allerdings durch die vielen Zutaten sehr schwer, die Herkunft nachzuvollziehen. Die Kennzeichnung „regional“ ist gesetzlich nicht geschützt und alle Regionalzeichen haben eigene Kriterien.
Regionale Produkte sind nicht unbedingt fair oder bio.

Direct Trade

Faire Produkte ohne Label, geht das?
Ja, zum einen können dies Produkte sein, die nicht aus dem sog. globalen Süden kommen, zum Beispiel gibt es faire Milch. Zum anderen sind es Produkte aus „Direct Trade“, dem Direkthandel, der vor allem für Kaffee in aller Munde ist. Die ursprüngliche Idee dahinter ist, dass der Kaffeeröster durch direkte Handelsbeziehungen zu den Anbauorganisationen oder zumindest zu den Importeuren einen Premium-Kaffee erzeugen kann, der hohe soziale und ökologische Standards erfüllt. Leider ist der Begriff „Direct trade“ nicht geschützt, und folglich nützt er vor allem denen, die es nicht so genau nehmen.
Unser Rat: Auf die Glaubwürdigkeit achten und kritisch nachfragen!

Faire Beschaffung

Fairer Kaffee in Ihrer Kantine? Faire Berufsbekleidung für die Mitarbeiter*innen in Ihrem Unternehmen? Das ist heute viel einfacher als früher. Unter anderem deshalb stellen immer mehr große und kleine Firmen auf faire Beschaffung für solche Produkte um. Auch darüber hinaus können Unternehmen viel dafür tun, dass die Achtung der Menschenrechte in einer globalen Lieferkette gewährleistet ist, so wie es u.a. im deutschen Nachhaltigkeitskodex beschrieben wird.
Falls Sie Interesse an einem der o.g. Themen haben, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir freuen uns über Ihre Initiative!